Tagespreis
Tagespreisanfrage

Erhalten Sie schnell und unkompliziert einen Tagespreis für Ihre Sendungsanfrage! Geben Sie hierzu Ihre Sendungsinformationen in unser Online-Formular ein und wählen Sie das gewünschte Datum Ihres Auftrags. Im Anschluss erhalten Sie von uns umgehend eine Preisauskunft und können Ihre Anfrage ohne großen Aufwand in einen Auftrag umwandeln.

Jetzt Tagespreis anfragen

  • Road
  • Sea & Air
  • NOSTA Group
  • Logistics
  • Rail
  • Expertise

Von analog zu digital

NOSTA beteiligt sich an Entwicklungsprojekt zum e-Frachtbrief

Gemeinsam mit einem Forschungsteam des Fraunhofer IML hat unser Unternehmen zum 01.04.2021 die Arbeit in dem Entwicklungsprojekt „Digitaler Frachtbrief (e-Frachtbrief)“ aufgenommen. Ziel des Projektes ist es, einen digitalen Service, der die Erzeugung, Speicherung und Weiterverarbeitung von digitalen Frachtbriefen für den nationalen und internationalen Transport ermöglicht, zu implementieren. Christian Hammacher, COO Road der NOSTA Logistics GmbH, und Thore Arendt, Head of Project & Innovation Management der NOSTA Holding GmbH, berichten im Interview über die Hintergründe und den Verlauf des Projekts.

Annika Blom [AB]: Wer ist an dem Forschungsprojekt zum e-Frachtbrief beteiligt und wie kam dieses zustande?

Thore Arendt [TA]: Das Forschungsprojekt zum e-Frachtbrief ist Teil der Forschungsplattform Silicon Economy des Fraunhofer IML. Es findet dabei ein direkter Austausch zwischen der zuständigen Abteilung des Fraunhofer IML und uns statt. Hintergrund des Projektes ist, dass das Fraunhofer IML einen Partner suchte, um den e-Frachtbrief in der Praxis zu testen. 

Christian Hammacher [CH]: Diverse KollegInnen aus verschiedenen operativen Einheiten der NOSTA Group sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt, um ihr Wissen einfließen zu lassen. Spätestens bei der Testphase werden die Mitarbeitenden der NOSTA Group auch handfest mitarbeiten, um die Lösung in der Realität zu testen.

[AB]: Wann ist das Kooperationsprojekt gestartet?

[TA]: Die ersten Gespräche fanden Anfang des Jahres statt. Offiziell gestartet ist das Projekt dann zum 01.04.2021. Innerhalb dieses Jahres soll es auch beendet werden.

[AB]: Ein Schritt Richtung digitale Zukunft des Straßenverkehrs? Welche Vorteile bringt der  e-Frachtbrief mit sich?

[CH]: Die Bezeichnung des e-Frachtbriefs kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz. Den Frachtbrief zu digitalisieren, reicht sowohl für die Prozessoptimierung bei uns als auch für unsere Auftraggeber nicht aus, weil wir aus unserem Tagesgeschäft wissen: Es sind eine Menge anderer Dokumente vorhanden, die den FahrerInnen in Papierform mitgegeben werden müssen, da originale Unterschriften, neutrale Lieferscheine oder Zolldokumente benötigt werden. Das Ziel ist es, mit dem e-Frachtbrief einen Rahmen bzw. ein Ökosystem zu schaffen, in dem alle Begleitdokumente, die von unseren Auftraggebern, den Ladestellen oder den Kunden unserer Auftraggeber benötigt werden, berücksichtigt werden. Wenn all diese Dokumente digitalisiert werden, profitieren alle Beteiligten der Transportkette, da manueller Aufwand und Fehlertoleranzen reduziert und Geschwindigkeiten massiv gesteigert werden können.

[TA]: Der digitale Frachtbrief ist eine Ausprägung, die auch von staatlicher Seite von großem Interesse ist. Wir sind in diesem Kontext eigentlich die Nutznehmer, die zukünftig, wenn eine digitale Version verpflichtend werden würde oder gewisse Bestimmungen eintreten, die Voraussetzungen bereits erfüllen und diese mitentwickelt haben. Das ist einer der Gründe, warum wir bei diesem Projekt mitwirken. Ein weiterer Grund ist, dass wir durch eine digitale Dokumentenmappe eine Skalierbarkeit erreichen. Von einem digitalen Lieferschein bis zum digitalen Frachtbrief ist alles möglich. 

[AB]: Welche Herausforderungen oder Besonderheiten müssen bei der Entwicklung des e-Frachtbriefes berücksichtigt werden?

[CH]: Eine Herausforderung ergibt sich durch die Komplexität und die Frage, wie umfassend die Lösung sein soll. Es gilt, den richtigen Grad zu treffen, um 80 Prozent der Standardfälle abzudecken und nicht unnötigen Aufwand in das Abdecken von Edge Cases zu stecken, aber trotzdem eine umfassende Lösung zu schaffen, die von allen genutzt werden kann. Es muss dem Fraunhofer Institut und uns gelingen, eine Lösung zu entwickeln, die frei verfügbar ist und allen echte Vorteile verspricht. 

[TA]: Aus praktischer Sicht besteht eine Herausforderung darin, auf ein Umdenken hinzuarbeiten. Die Papierbasiertheit hat sich etabliert, teilweise werden Stempel und Unterschriften von Kundenseite explizit gewünscht. Es muss die richtige Dosis aus Nutzbarkeit und der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben erreicht werden. Die Entwicklung ist ein längerer Weg, den man beschreiten muss, aber wenn sich eine Lösung etabliert und man es schafft, eine einheitliche Dokumentation in digitaler Form - vielleicht sogar verkehrsträgerübergreifend - abzubilden, ist man da schnell an einem Punkt, an dem der Prozess sehr stark vereinfacht wird. 

[AB]: Wie sehen die weiteren Entwicklungsschritte und Projektphasen aus?

[TA]: Also das Projekt der Silicon Economy ist nicht wie ein klassisches Projekt organisiert. Wir haben  als teilnehmendes Unternehmen die Möglichkeit, an der Umsetzung mitzuwirken und diese nach der Entwicklung zu nutzen. Die Idee steht dem Markt im Nachgang frei zur Verfügung. 
Vor Kurzem sind die Kick-off-Workshops mit dem Projektteam des Fraunhofer IML gestartet. Das Projektteam, das überwiegend aus Programmierenden besteht, hat eine klare Vorstellung, welche Aufgaben die Lösung erfüllen und wie das Ganze aussehen soll, und geht bei der Erarbeitung sehr iterativ vor. Das heißt, sie kommen immer wieder auf uns zurück, stellen Fragen und entwickeln darauf basierend die Softwarelösung. Im Herbst/Winter präsentieren sie uns ihre Ergebnisse. Die Lösung wird auch der Seite des Verkehrsministeriums, das als Förderer am Projekt beteiligt ist, vorgestellt. Wenn die Lösung auf Zustimmung trifft, geht es in eine Testphase, die höchstwahrscheinlich am Ende des Jahres stattfinden wird. 

[AB]: Gibt es schon Vorüberlegungen oder Pläne zur Implementierung bei der NOSTA Group? 

[CH]: Sobald wir etwas Vorzeigbares in der Hand haben, werden wir mit unseren Auftraggebern sprechen und Pilotkunden suchen. Wir wissen auch, dass das Thema relativ komplex ist, weil natürlich auch unsere Kunden für eine spätere Testphase wiederum mit ihren Kunden werden sprechen müssen, um die genannten Original-Quittungen, Lieferscheine, Palettenscheine etc. durch digitale Lösungen zu ersetzen. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies zusammen mit unseren Auftraggebern gelingen wird.
 

 

Zurück nach oben